Ja zu verbessertem Bahnangebot, nein zu Umleitungsverkehr

Die FDP Rosbach begrüßt die politischen Bemühungen, umsteigefreie Bahnverbindungen nach Frankfurt zu schaffen. Hierfür erscheint die Elektrifizierung der Bahnstrecke auf den ersten Blick als wichtiger Baustein. Allerdings könnte eine solche Elektrifizierung zunächst ganz anderen Zwecken dienen: lediglich der Umleitung von Zügen während geplanter Bauarbeiten auf anderen Strecken. Die FDP wollte daher vom Magistrat wissen: Wie wird sich das Nutzen der weitgehend eingleisigen Verbindung von Friedrichsdorf nach Friedberg während der auf rund sechs Jahre veranschlagten Bauzeit des S 6-Ausbaus auf das schienengebundene Nahverkehrsangebot in der Stadt Rosbach auswirken? Die Antwort von Bürgermeister Maar: Es gibt hierzu bislang keine Kenntnis und Information.
Um welche Züge es sich bei einem solchen Umleitungsverkehr handelt, und ob solche Züge dann auch an den Bahnhöfen in Rosbach und Rodheim halten, wird in der Mitteilung nicht aufgeklärt. Die derzeitige Kapazitätserhöhung der Strecke durch ein neues elektronisches Stellwerk und den Ausbau des Bahnhofs Rodheim gehen klar in die Richtung, insgesamt mehr Zugverkehr auf die Strecke lenken zu können. Dazu der Rosbacher FDP-Vorsitzende Jörg Werner: „Kapazitätserhöhung bedeutet mehr Züge und damit auch mehr Beeinträchtigung für die Anwohner. Dies ist für Rosbach und Rodheim nur sinnvoll, wenn dadurch auch eine deutliche Angebotsverbesserung für die hier lebenden Mitbürgerinnen und Mitbürger erreicht werden können. Der schlimmste Fall wäre die Durchleitung von Fern- und Güterzügen, die für Rosbach und Rodheim sogar Angebotsverschlechterungen im Nahverkehr zur Folge haben könnten.“ Der Fraktionsvorsitzende Hans-Otto Jacobi ergänzt: „Auch die beiden Bahnübergänge in Rosbach und Rodheim werden dann zur unerfreulichen und belastenden Staufalle.“
Aus Sicht der FDP ist daher wichtig, dass der Magistrat eine klare Position einnimmt: Elektrifizierung gerne, wenn dadurch auch Angebotsverbesserungen erreicht werden und nicht nur ständig geschlossene Schranken drohen. Die FDP fühlt sich angesichts solcher Risiken in ihrer seit vielen Jahren vorgetragenen Position bestätigt: Den Rosbacher und Rodheimer Bürgern wäre am meisten mit dem Einsatz von modernen Akkuzügen gedient, die während des kurzen Aufenthalts auf den Bahnhöfen schnell aufgeladen werden. Auch Fragen zur technischen Machbarkeit der Elektrifizierung wegen niedriger Brücken hätten sich so erledigt. Dazu Jörg Werner: „Wir brauchen vorrangig nicht mehr Züge, sondern vor allem durchgängige Verbindungen nach Frankfurt. Der beste Weg dazu ist Verzicht auf ein teures Elektrifizieren der Gesamtstrecke zwischen Friedberg und Friedrichsdorf und durchgängiger Einsatz von Akkuzügen, und das so schnell wie möglich.“
Bildunterschrift: Bessere Zugverbindungen und nicht nur geschlossene Bahnschranken fordern von der Rosbacher FDP der Ortsvorsitzende Jörg Werner, Stadträtin Andrea Nöchel-Jacobi, Stadtverordnete Elke Sommermeyer und Fraktionsvorsitzender Hans-Otto Jacobi.