Überleben Vereine

03.08.2020

Vorrangig örtlichen Vereinen das Überleben sichern

Rosbacher FDP verlangt neue Schwerpunktsetzung der Stadt

Mit Sorge verfolgt die FDP in Rosbach und Rodheim die missliche Situation mehrerer örtlicher Vereine in der Corona-Krise. „Wir haben unsere dauernden Ausgaben, sind in unseren Aktivitäten sehr eingeschränkt und haben keine Einnahmen zu verzeichnen“ ist eine wiederholt gehörte Klage. Teilweise müsse von Verantwortlichen bereits hochgerechnet werden, wie lange die finanziellen Vereinsreserven noch ausreichten und wann Aktivitäten eingestellt werden müssten.

So begrüßenswert ein kulturelles Programm der Stadt sei, so schwer sei nachvollziehbar, dass bei dem umfangreichen Veranstaltungs-Programm kein einziger der örtlichen Vereine eingebunden werde. Entgegen der Ankündigung werde leider auch keinem der mehr als 250 künstlerisch aktiven Mitbürgerinnen und Mitbürger Gelegenheit gegeben, sich zu präsentieren. Außer für auch mit städtischem Geld eingekauften Künstlern sei für die FDP sehr wohl vorstellbar, Veranstaltungen mit lokalen Mitwirkenden durchzuführen. „Kultur kann nicht von der Stadt, sondern nur von den örtlichen Vereinen getragen werden“, meint FDP-Fraktionsvorsitzender Hans-Otto Jacobi. Bemerkenswert bleibe ebenfalls die gravierend unterschiedliche Werbeintensität für Veranstaltungen. Während aufwendig mit Plakaten im Stadtgebiet und auf elf bunten ganzseitigen Großanzeigen in dem städtischen Mitteilungsorgan hingewiesen werde, sehen Vorschriften für Vereine erhebliche Begrenzungen für deren Ankündigungen vor. Aktuell stehe nur eine Seite für schwarzweiß gedruckte knappe Hinweise zu den Aktivitäten örtlicher Vereine zur Verfügung.

Bei dem erfreulich kostenfrei zur Verfügung gestellten Programm „Kultur online“ falle auf, dass bei Thorton Wilders „Unsere kleine Stadt“ kein Hinweis erfolge, dass die Theatergruppe das Stück auch in der Rosbach Adolf-Reichwein-Halle mit Unterstützung einer örtlichen Kulturinitiative aufführte. Noch verwunderlicher sei, dass für die Werbung ein Plakat mit Wolkenkratzern verwendet werde, obwohl auch ein Ankündigungsplakat mit markanten und hervorragend passenden Motiven der eigenen Stadt vorliege.

Bei der an sich positiven Idee der Förderung von Kultur seien leider Chancen vergeben worden, ungeteilte Freude aufkommen zu lassen. Verhindert werden müsse, dass sich durch Aktivitäten der Stadt örtliche Vereine an die Wand gedrängt fühlten. „Städtische Gelder müssen vor allem dafür verwandt werden, dass in einer schwierigen Situation die örtlichen Vereine motiviert und stärker unterstützt werden“ unterstreicht Jacobi. Dies gelte für alle der vielfältigen sportlichen, sozialen und kulturellen Aktivitäten. Hierzu seien ein intensiver Austausch mit und eine stärkere finanzielle Unterstützung und Hilfestellung für die lokalen Vereine von hoher Dringlichkeit.