Stellungnahmen des FDP-Fraktionsvorsitzenden Hans-Otto Jacobi zu Forderung Urnenwand

22.09.2021

Zunächst habe ich – wie bereits im Umwelt und Planungsausschuss – darauf hinzuweisen, dass unser eingebrachter und überwiesener Antrag nicht der heutigen Vorlage entspricht. Neben den am stärks- ten diskutierten Urnenwänden bezieht unser auch der Stadtverord- netenvorsteherin übergebener Antrag auch Urnenrondelle ein. Bei der Erörterung unseres Antrages im Umwelt- und Planungsaus- schuss erklärte der eingeladene Pfarrer Boomgaarden die Ablehnung von Urnenwänden durch die drei evangelischen Pfarrer in Rosbach und Rodheim. Wesentliche Begründung ist, dass die Bestattungs- formel „Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub“ dann nicht gesprochen werden könne. Höchst interessant war demgegenüber, dass die ebenfalls eingeladene Vertreterin eines Bestattungsinstituts nicht nur auf immer stärker nachgefragte Urnenwände hinwies. Viel- mehr seien Urnenwände neben kommunalen Friedhöfen auch auf dem Friedhof der evangelischen Kirche in Bad Homburg eingesetzt. Meine dortige Nachfrage ergab, dass auch die Bestattungsformel von den evangelischen Pfarrern gesprochen werde. Die klare Aussage ist: ein Ablehnen von Urnenwänden durch die Kirche gibt es nicht. Für mich persönlich kommt eine Urnenbestattung nicht infrage. Genau so klar sage ich aber auch für die FDP-Fraktion: es ist hohes Gut, Bestattungsformen selbstbestimmt festlegen zu können. Dafür setzen wir uns ein, zumal Urnenwände wegen der steigenden Nachfragen andernorts immer stärker entstehen. Mit unserem Antrag geht es heute lediglich darum, die Verwaltung zu beauftragen, Informationen zu liefern. Dies ist bislang nicht in dem beantragten Rahmen erfolgt. Auch ein empfohlenes Erörtern des Themas mit Bürgern in allen Ortsbeiräten fand bislang nicht statt. In Gesprächen mit Bürgern, die ein Bestatten in einer Urnenwand wünschen, wurde klar, dass das Thema engagiert und mit einer Unterschriftensammlung weiterverfolgt wird. Wir als Stadtverordnete sollten die Gelegenheit nutzen und einen Beitrag leisten, damit die weiteren Diskussionen auf einer sachlichen und fundierten Grundlage geführt werden. Daher bitten wir um Zustimmung zu unserem Antrag.