Schwimmbad

15.06.2020

FDP-Fraktionsvorsitzender Hans-Otto Jacobi: Stellungnahme zur Schwimmbadsanierung

Zu Beginn der heutigen Debatte plädiere ich erneut, dass die zu treffende Sachentscheidung zur Sanierung des Rodheimer Schwimmbads zumindest im Mittelpunkt des heutigen Abends steht und hierzu endlich auch ein längst überfälliger Beschluss getroffen wird. Einigkeit in Bezug auf die Form des Beckens bestand von Anfang an in der Diskussion. Die FDP-Fraktion freut sich, dass ihr bereits in der letzten Sitzung gestellter Antrag zur Verwendung eines Beckens aus Edelstahl inzwischen vom Magistrat übernommen wurde und der ehemalige Beschlussvor- schlag für ein Folienbecken vom Tisch ist. Lediglich einmal sprach sich Herr Egerter als CDU- Fraktionsvorsitzender im Ausschuss für ein Folienbecken aus. Edelstahl bleibt einfach aus vielen Gründen die sichere, bessere und vernünftige Lösung und zugleich wirtschaftlichere Variante.

Wir freuen uns ebenso, dass auch der Ortsbeirat Rodheim sich einstimmig für unseren Vor- schlag aussprach und sich der Haupt- und Finanzausschuss unserer Auffassung anschloss, zumindest nicht unmittelbar eine festinstallierte Abdeckungsmöglichkeit des Beckens in Auftrag zu geben. Sollte dies – trotz Solaranlage für ein Aufwärmen des Wassers – doch nötig werden, kann unter dem Aspekt der Kosteneffizienz bei der erheblichen Investitionsmaßnahme auch später eine mobile Abdeckung zu sogar geringeren Ausgaben angeschafft werden. Wir gehen davon aus, dass nach Abschluss der Sanierungsarbeiten mit Sprunganlage, einigen Massage- düsen sowie Abrundungen an der „Landzunge“ zum Vermeiden von Verletzungsgefahren ein angemessenes und attraktives Angebot für die Besucher zur Verfügung stehen wird.

Herzlichen Dank sagen wir selbstverständlich auch den Rettungsschwimmern für ihr engagier- tes Mitwirken bei Entscheidungsfindungen und vor allem ihre angekündigte finanzielle Beteili- gung. Wir hoffen, dass wir neben der von ihnen gespendeten Rutsche im Nichtschwimmerbe- reich auch im Umfeld des Kinderbeckens z. B. wieder einen Sonnenschutz erwarten können.

Zu einigen nachrangigen Bagatellen sind nach dem für viele Bürger nicht nachvollziehbaren Hickhack der letzten Wochen doch wenige klärende Anmerkungen anzubringen:

Entgegen zweimaliger unzutreffender Information an die Mandatsträger hat es offenbar nie einen Magistratsbeschluss für ein Folienbecken gegeben. Dass trotz erfolgter Korrektur der Aussage noch mehrere Tage später dennoch die Falschmeldung in der Presse erschien, lag nach unserer Einschätzung sicher nicht am bösen Willen einer Zeitung. Wir begrüßen jedenfalls das Feststellen des Bürgermeisters, dass er sich bei der Frage eines Beckens aus Edelstahl oder Folie nun als Kompromiss für das Edelstahlbecken ausspricht. Damit können wir bestens leben.

Auf nicht nachvollziehbare Aussagen der Verwaltung in der umstrittenen Frage der Wirtschaft- lichkeitsberechnung wies ich schon in der letzten Sitzung hin. Dies bezieht sich nicht nur auf das Betrachten von Abschreibungen. Angesichts des Einsetzens einer erheblichen sechsstelligen Summe für vorzusehende Erneuerungen trotz der unbegrenzten Haltbarkeit von Edelstahl fällt uns als Anmerkung nur ein: Wie lautet die Antwort von Verwaltung und Rechnungsprüfung auf die Frage, was 1 plus 1 ergibt? Es ist die Gegenfrage: Was soll denn bitte rauskommen?

Eine angekündigte nochmalige intensive Diskussion im Haupt- und Finanzausschuss über Folie oder Edelstahl fand nicht statt; kein Wort wurde darüber verloren. Zusätzlich überraschte die Aussage, der Bürgermeister habe bei einem termingerechten Beschluss bereits in der letzten Sitzung Widerspruch einlegen müssen, der die gesamte Sanierung bedroht hätte. Dieser nachgeschobene und geradezu retterhafte Begründungsversuch für eine verzögerte Entscheidung erweist sich jedoch als völlig substanzlos und mitnichten nachvollziehbar.

Völliges Unverständnis ruft letztlich auch die Meinung hervor, es habe vor dem Beschluss zur Sanierung des Schwimmbads kein unvoreingenommenes Prüfen einer möglichen Verlagerung gegeben. Teure Gutachten wurden hier- zu erstellt und nach intensiver Diskussion der Vor- und Nachteile wurde klar für das Festhalten an dem bisherigen Standort entschieden.

Trotz der beschriebenen Irrungen ist die FDP sicher, dass nach unnötigem Verzögern nun eine überfällige und auch wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung für ein ansehnliches Schwimmbad gefällt wird, das Besucherinnen und Besuchern über viele Jahrzehnte viel Freude bereiten wird. Sorgen wir dafür, dass Planung und Arbeiten nun zügig und erfolgreich durchgeführt werden.