„Altes Rathaus“ wieder zu einem Rathaus machen – Schmuckstück für Veranstaltungen und Verwaltung
Nach jahrelanger Untätigkeit ist im Ortsmittelpunkt von Ober-Rosbach das Kulturdenkmal „Altes Rathaus“ inzwischen so marode, dass es seit langem gesperrt und notdürftig vor Einsturz abgesichert ist. Wie schon seit Jahren mahnt die FDP erneut dringenden Handlungsbedarf an. Angesichts stetig steigender Kostenschätzungen fordert die FDP ein klares Nutzungskonzept. Das könne insbesondere darin bestehen, das Rathaus unter anderem wieder für Verwaltungszwecke zu nutzen.
Auch finanziell könnte sich ein solcher Weg „lohnen“. Wie der Magistrat auf Anfrage der FDP mitteilte, zahlt die Stadt für die Anmietung zusätzlicher Verwaltungsflächen aktuell um dreieinhalbtausend Euro monatlich. Dies ließe sich bei Nutzung des eigenen Gebäudes künftig einsparen und würde einen Sanierungsbeitrag erbringen. In Kombination mit moderner und zukunftsorientierter Verwaltungsorganisation ließen sich im alten Rathaus zweifellos auch attraktive Büroflächen schaffen. „Im Erdgeschoss des Gebäudes sollte erneut ein repräsentativer Raum für größere private Feiern und Veranstaltungen zur Verfügung stehen, der auch für Besprechungen von Vereinen und Verwaltung vielfältig nutzbar ist“, meint FDP-Ortsvorsitzender Prof. Jörg Werner. „Außerdem könnten Abstellmöglichkeiten in dem danebenliegenden ‚Kabinett‘ auf Wunsch für regelmäßige Nutzer wie beispielweise VdK, Rosbacher Heimat- und Geschichtsverein oder dem Senioren- und Inklusionsbeirat zur Verfügung gestellt werden.“
Sicher sei, dass das notwendige denkmalgerechte Sanieren des Alten Rathauses den Haushalt der Stadt stark beanspruchen werde. Wiederholt sprach sich die FDP daher für ein Modell aus, nach dem möglichst ein privater Investor das Sanieren übernimmt und dann im Gegenzug das Gebäude an die Stadt zurückvermietet. Denn anders als die Stadt selbst kann nur ein privater Investor von erheblichen Steuervorteilen bei dem Sanieren profitieren. „Eine vorteilhafte beiderseitige Gewinn-Situation kann so entstehen und für die Stadt ergibt sich eine Einsparung mindestens in Millionenhöhe“ stellt FDP-Fraktionsvorsitzender Hans-Otto Jacobi fest.
Beim sinnvollen Nutzen des wieder zum Schmuckstück werdenden und das Ober-Rosbacher Ortsbild prägenden Gebäudes bleibe unverzichtbar, Kosten im Blick zu behalten, meint die FDP. Ein Veranstaltungsraum im Erdgeschoss mit wie bisher kleinerer Küche und darüber liegend Verwaltungseinrichtungen ohne den erörterten Fahrstuhlanbau für Wohnungsvermietung werde nicht nur wesentlich günstiger, sondern entspreche auch erheblich besser historisch früheren Verwendungen. Skeptisch sehen die Liberalen Überlegungen, angesichts eines schon recht breiten Angebots von Gaststätten und Essensmöglichkeiten in Ober-Rosbach durch eine mit öffentlichen Geldern geförderte weitere Gaststätte zu zusätzlichem und schnell als ungerecht empfundenem Konkurrenzdruck beizutragen. Sicher könne begründet werden, weswegen die gastronomische Auswahl bislang unzureichend sei und das persönlich bevorzugte Restaurant noch fehle. Aber dennoch sei die Nachfrage nach einer Möglichkeit für größere private Feiern in einem öffentlichen Raum in der Ortsmitte fraglos deutlich höher, sind sich die Liberalen einig.
„Die FDP spricht sich seit Jahren für die Belebung der Ortskerne aus“, betont FDP-Vorsitzender Jörg Werner. „Daher ist es gut, wenn nach dem Scheitern von Abrissplänen nun endlich zügig Entscheidungen erfolgen. Die FDP strebt neben der Nutzung des repräsentativen Gebäudes für Veranstaltungen kostengünstig dessen Verwenden für ureigene städtische Verwaltungszwecke an. Dies ist wegen der relativ niedrigen Kosten naheliegend, erfolgt in Anlehnung an frühere Funktionen des Hauses und entspricht exakt dessen Namen.“
Bildunterschrift: Nutzungsmöglichkeiten des dringend sanierungsbedürftigen Gebäudes erörtern von der FDP: Fraktionsvorsitzender Hans-Otto Jacobi, Stadtverordnete Elke Sommermeyer und Ortsvorsitzender Prof. Jörg Werner (von links nach rechts)
Verantwortlich: Hans-Otto Jacobi, FDP-Fraktionsvorsitzender