FDP kümmert sich wegen Abtransport gefährlicher Raketen: keine Explosionsgefahr mehr
Bekannt wurde vor zwei Jahren das Lagern von Nitroglyzerin ausschwitzenden Raketen vom Typ LAR 110 Millimeter in dem Munitionslager auf Gebiet der Kommunen Friedrichsdorf, Wehrheim und Rosbach. Bei den über 30 Jahre alten Raketen berichtete die Presse über die Gefahren von Selbstentzündungen und Explosionen bei deren Transport wegen einer extremen Stoß- und Erschütterungsempfindlichkeit. Nachdem seit mehr als einem Jahr keine Information über den beabsichtigten Abtransport der schadhaften Raketen erfolgte, schaltete der lokale FDP-Fraktionsvorsitzende Hans-Otto Jacobi den Wetterauer liberalen Bundestagsabgeordneten Peter Heidt ein, der auch Mitglied des Verteidigungsausschusses des Bundestags ist. Diesem wurde in einem Kontakt mit dem Verteidigungsministerium jetzt mitgeteilt, dass die Raketen inzwischen abtransportiert sind und nunmehr durch diese keine Gefahr mehr bestehe.
Bereits im Jahr 2000 waren die Raketen außer Dienst genommen worden, die seitdem auch auf dem nahegelegenen über 250 Hektar großen Depot mit einer Kapazität für gut 40.000 Tonnen Munition lagerten. Sprengkörper dieses Typs waren bei einer Truppenübung in einem sogenannten »Kurzschuss wie lahme Geier« viel zu früh zu Boden gegangen, anstatt an dem berechneten Ort einzuschlagen. Untersuchungen von Raketenmotoren ergaben laut »Spiegel« ein beunruhigendes Ausschwitzen einer ölartigen Substanz an der Isolierung zum Motor, die Nitroglyzerin enthielt. Befürchtet wurden tickende Zeitbomben. Denn in dem »Spiegel«-Artikel stand, dass in einem vertraulichen Bericht des Verteidigungsministeriums davor gewarnt wurde, dass zeitabhängig mit steigender Tendenz Ausschwitzungen von über 20 Prozent des Nitroglyzeringehalts und somit Selbstentzündungen entstehen könnten. Zunächst wurden die betroffenen Depots daraufhin aus Sicherheitsgründen gesperrt und „jeglicher Umgang mit dieser Munition untersagt“, berichtete der Spiegel.
Die Freien Demokraten sind froh, dass Gefahren durch die auch auf Gelände im Stadtgebiet gelagerten Raketen nicht mehr bestehen und hoffen, dass der Magistrat der Stadt Rosbach Anstrengungen unternimmt, künftig frühzeitig Informationen zu Gefahren und deren Abwehr bei in dem Depot gelagerter gefährlicher Munition zu verlangen und erhalten.
Verantwortlich: Hans-Otto Jacobi, FDP-Fraktionsvorsitzender
Textvorschlag zu den zum Druck freigegebene Fotos: Die gefährlichen Raketen sind inzwischen aus dem Munitionsdepot abtransportiert