Ärztehaus in weiter Ferne?
Wie der Magistrat auf eine Anfrage der FDP mitteilte, schätzt der hierfür anvisierte Kooperationspartner eine zeitnahe Realisierung des Projekts als unrealistisch ein.
Seit langem wird ein Ärztehaus gefordert und bereits vor mehr als drei Jahren fand hierzu eine Informationsveranstaltung für u. a. örtliche Praxen statt. Im März 2023 beschlossen die Stadtverordneten, zur langfristigen Sicherstellung der medizinischen Versorgung die Errichtung von Ärzte- und Gesundheitszentren in den Stadtteilen Ober-Rosbach und Rodheim anzustreben. Die Umsetzung, so der Plan, sollte privatwirtschaftlich mit einem Kooperationspartner erfolgen.
Wie aus der Antwort des Magistrats hervorgeht, ist der Kooperationspartner in den letzten Wochen jedoch zum Ergebnis gekommen, dass eine zeitnahe Umsetzung nicht zu realisieren ist. Auschlaggebend scheinen die deutlich gestiegenen Zinsen und Baukosten. Immerhin scheint die Anfrage der FDP bewirkt zu haben, dass die Stadt den Gesprächsfaden wieder aufgenommen hat: „Da bereits architektonische Planung und die erste Businessplanung basierend auf einer aktuellen Kostenschätzung vorliegt und einige Mietinteressenten bekannt seien, gilt es nun, das Fortbestehen des Projektes zu besprechen“, heißt es in der Antwort an die FDP.
Die medizinische Versorgung in der Stadt bleibt vor dem Hintergrund der Umbrüche im Gesundheitswesen, vor allem auch in der Krankenhauslandschaft, ein wichtiges Thema, bei dem ein zügiges Handeln geboten ist. Dazu der FDP-Vorsitzende Jörg Werner: „Es ist zwar erfreulich, dass die Gespräche weiterlaufen. Nach Stand der Dinge scheint aber völlig ungeklärt, wie ein solches Projekt finanziert werden kann. Nachdem bereits ein erster ausgesuchter Projektentwickler keine Lösung präsentieren konnte, ist nach der ernüchternden Nachricht des nunmehr beauftragten zweiten Fachbüros leider nicht auszuschließen, dass in einer ganzen Reihe von nicht umsetzbaren Vorhaben der Stadt auch das Projekt Ärztehaus zum Scheitern verurteilt ist.“